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Unternehmernachfolge als Punktlandung oder Nachfolge Wege bereiten

Viele Unternehmende tun sich nach vielen Jahrzehnten selbstbestimmtem, unternehmerischem Handeln und in einem Alter, indem Andere längst in Rente sind, schwer, ihr Lebenswerk in jüngere Hände zu übergeben. Eine durchaus risikobehaftete Gemengenlage aus Emotionen, fehlender betriebswirtschaftlicher sowie persönlicher Perspektive, nachlassender Energie und Innovationsmüdigkeit hindern die Senioren/innen daran, loszulassen und cool und sachlich die Nachfolge einzuleiten.
Die junge Unternehmergeneration wird häufig mit hohen Erwartungen konfrontiert, doch die Realität zeigt, dass Kenntnisse, Kompetenzen und ein Gespür für Unternehmertum nicht selbstverständlich gegeben sind. Während viele junge Nachfolger/innen ambitioniert und technikaffin sind, fehlt es nicht selten an praktischer Erfahrung, einem tiefgreifenden Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge oder der Fähigkeit, den langfristigen Erfolg eines Unternehmens nachhaltig zu sichern. Dazu kommt, dass die Bereitschaft, sich den Herausforderungen und der Verantwortung eines Unternehmens mit voller Hingabe zu stellen, in einigen Fällen begrenzt ist. Diese Unsicherheiten und Defizite können den Übergabeprozess zusätzlich erschweren und die Zweifel der scheidenden Unternehmer/innen an der Nachfolge verstärken. Hinzu kommt, dass es generell nicht leicht ist, geeignete Nachfolger/innen für den eigenen Betrieb zu finden. Oftmals mangelt es an jungen Menschen, die bereit und in der Lage sind, die Anforderungen eines traditionsreichen Unternehmens zu übernehmen und dabei sowohl die unternehmerischen Werte als auch die wirtschaftliche Stabilität zu bewahren.

Wie mächtig ist das Nachfolgethema bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland?

Das Nachfolge-Monitoring der KfW 2024 1), vom Januar 2025 zeigt, dass der ohnehin bestehende Engpass bei Unternehmensnachfolgen sich weiter verschärft. Neben dem längeren Verbleib der Inhabenden in den mittelständischen Unternehmen und dem damit einhergehenden Steigen des Durchschnittsalters, ist eine weitere Hauptursache einer fehlenden Nachfolge ist einen geeigneten und passenden Menschen aus der Gründer- oder Nachfolgergeneration zu finden. Die Auswirkungen sind, dass viele Unternehmende sich für die Stillegung der Betriebe entscheiden; insgesamt ziehen 231.000 Unternehmen bis Ende des Jahres 2025 eine Stilllegung in Betracht. Dem gegenüber stehen rund 215.000 Unternehmen mit kurzfristigen Nachfolgelösungen bis Ende 2025 – deren Inhabende im Mittel über 65 Jahre alt sind.

1) KfW Research: Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2024: „Jedes vierte Unternehmen denkt über Geschäftsaufgabe nach – Alter ist Hauptgrund“ vom 10. Januar 2025.

Nachfolge ist eine strategische Unternehmensentscheidung

Die Wahrheit ist: Nachfolge braucht mehr als Zeit. Es ist ein umfangreicher Prozess, der komplex ist, (starke) Emotionen hervorrufen und Generationenkonflikte auslösen kann. Es gibt keinen vergleichbaren betrieblichen Prozess, in den so viele Interessengruppen involviert sind: Abgebende sowie übernehmende Unternehmende, Mitarbeitende, Familienmitglieder, Kunden, Lieferanten, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater und sogar das Finanzamt nehmen Einfluss.
Der Generationenwechsel in einem Unternehmen ist keine Einbahnstraße, sondern eine gemeinsame Chance, die Vergangenheit wertzuschätzen und die Zukunft zu gestalten. Für die ältere Generation liegt der Schlüssel in der Bereitschaft, Vertrauen zu schenken, Wissen weiterzugeben und loszulassen. Für die junge Generation besteht die Herausforderung darin, offen für Lernen zu sein, Verantwortung zu übernehmen und innovative Ideen mit Respekt vor dem Bestehenden zu verbinden. Wenn beide Seiten aufeinander zugehen, Geduld zeigen und die Übergabe als partnerschaftlichen Prozess begreifen, kann ein nachhaltiger und erfolgreicher Übergang gelingen.

Fazit

Die Regelung einer Unternehmernachfolge nimmt einen ähnlich spannenden Raum ein wie die (ursprüngliche) Gründung der Firma. Es ist essentiell, sowohl Brücken zwischen den Generationen als auch ein unternehmerisches Verständnis für die nächste Generation zu antizipieren, zu entwickeln und umzusetzen. Gepaart mit einer positiven Haltung beider Interessengruppen diesen schwierigen Prozess mit talentierten, engagierten Nachfolgebegleiter/innen zu gehen, damit Ende und Neuanfang erfolgreich geplant und vollzogen werden kann. Darüber hinaus haben beide Parteien die unternehmerische Fürsorgepflicht sicherzustellen, damit eine Chance des Arbeitsplatzerhalts im übergebenden Betrieb besteht.

Autoren

Bernd Friedrich [Unternehmer | Nachfolgebegleiter | Netzwerker]

Laura Foddis [Familienunternehmerin | Nachfolgebegleiter | Zertifizierte Business Coach]
Laura Foddis ist Betriebswirtin, zertifizierte Professional Coach (DBVC, IOBC) und Mitglied einer Unternehmerfamilie. Sie blickt auf 13+ Jahre Erfahrung im Mittelstand, Start-Up Umfeld und Purpose Unternehmen in verschiedenen Branchen zurück.
Laura hat innerhalb von Großprojekten abteilungsübergreifend durch weitreichende Veränderungsprozesse begleitet, sowie Teams und Abteilungen aufgebaut.
Sie ist Inhaberin von ,nächstes kapitel‘ Berlin und widmet sich als Expertin für Familienunternehmen der generationsübergreifenden Kommunikation und Ausgestaltung von Nachfolgeprozessen.

Nachfolge als Chance: Tradition bewahren, Innovation fördern, Zukunft gestalten

Stellen Sie sich vor, Sie stehen kurz davor, Ihr Lebenswerk in neue Hände zu übergeben. Wie fühlt es sich an, den Staffelstab weiterzureichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen nicht nur Bestand hat, sondern floriert? Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Moment, der sowohl Herausforderungen als auch enorme Chancen bietet.

Symbolische Darstellung einer Unternehmensnachfolge: Ein älterer Unternehmer übergibt einen Staffelstab an eine jüngere Person, als Zeichen für Tradition und Innovation.

Die Unternehmensnachfolge als zentrale Herausforderung

Die Übergabe eines Unternehmens ist mehr als ein formaler Akt. Sie betrifft die Identität des Unternehmens, seine Kultur und seine Position am Markt.

Spezifische Herausforderungen bei der Nachfolge

  • Wissensverlust vermeiden: Der Abgang von Schlüsselpersonen kann wertvolles Wissen kosten.
  • Kundenvertrauen erhalten: Unsicherheit durch schlecht kommunizierte Änderungen vermeiden.
  • Motivation der Mitarbeitenden sicherstellen: Veränderungen können Ängste auslösen; die Belegschaft muss aktiv eingebunden werden.

Weitere Einblicke in das Thema finden Sie in der Artikelserie zum Generationswechsel.

1. Analyse des bestehenden Geschäftsmodells

Ein zentraler Schritt ist die gründliche Analyse des aktuellen Geschäftsmodell Designs. Dies ermöglicht es, sowohl Stärken und Schwächen als auch externe Chancen und Bedrohungen zu identifizieren.

Warum ist die Geschäftsmodellanalyse wichtig?

  • Anpassung an Marktveränderungen: Märkte und Technologien entwickeln sich rasant.
  • Identifikation von Risiken: Erkennen Sie Bedrohungen durch neue Technologien oder Wettbewerber.
  • Entdeckung von Potenzialen: Nutzen Sie Chancen für Innovation und Wachstum.

Einbindung der jungen Generation

Die Nachfolgenden bringen oft frische Perspektiven und aktuelles Wissen mit. Ihre Einbindung in die Analyse fördert ein gemeinsames Verständnis und erleichtert den Übergang.
Detaillierte Informationen hierzu bietet die Podcastserie „Business Model Hacking“ bei Innovate+Upgrade https://oberwasser-consulting.de/tag/business-model-hacking/

2. Wissenssicherung und -transfer

Der Erfolg der Nachfolge hängt maßgeblich davon ab, wie effektiv das Wissen der erfahrenen Generation an die Nachfolgenden übertragen wird.

Schritt 1: Kernwissen identifizieren

Leitfragen stellen:

  • Welche Prozesse sind essenziell?
  • Wer sind die Schlüsselpersonen?
  • Geschäftsmodell prüfen:
  • Wie beeinflussen neue Technologien das bestehende Modell?
  • Wo liegen Stärken und Schwächen im aktuellen Ansatz?

Schritt 2: Wissen sichern und übertragen

Dokumentation wichtiger Prozesse:

  1. Erfassen Sie Abläufe und Erfahrungen schriftlich.
  2. Mentoring und Zusammenarbeit: Erfahrene Mitarbeitende arbeiten eng mit Nachfolgenden zusammen.

Abgleich mit der Geschäftsmodell-Analyse:

  1. Identifizieren Sie Bereiche, in denen Technologien das Geschäftsmodell gefährden könnten.
  2. Chancen durch Innovation: Finden Sie Möglichkeiten, wie Technologien das Geschäftsmodell verbessern oder erweitern können.

Schritt 3: Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen

  • Workshops und Schulungen: Gemeinsame Veranstaltungen zu aktuellen Trends und Technologien.
  • Strategische Planung: Entwicklung eines Fahrplans für die Integration von Innovationen.

Ausführliche Anleitungen zur Wissenssicherung finden Sie in unserem Artikel „Generationswechsel – Wissenssicherung.“

Illustration disruptiver Technologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Cloud Computing, Greentech und Internet of Things, die Chancen und Herausforderungen für Geschäftsmodelle darstellen.

3. Disruptive Technologien: Bedrohung oder Chance?

Technologische Entwicklungen können bestehende Geschäftsmodelle bedrohen, bieten aber auch enorme Chancen für diejenigen, die sie zu nutzen wissen.

Relevante Technologien im Überblick

  • Künstliche Intelligenz (KI): Automatisierung von Prozessen, personalisierte Kundenansprache.
  • Bitcoin und Blockchain: Effiziente Zahlungsprozesse, erhöhte Transparenz, Möglichkeiten zur CO₂-Reduktion.
  • Cloud Computing: Flexibilität und Skalierbarkeit in der IT-Infrastruktur.
  • 3D-Druck: Schnelle Prototypenentwicklung, individualisierte Produktion.
  • Greentech: Nachhaltige Technologien für Energieeffizienz und Umweltschutz.
  • Internet of Things (IoT): Vernetzung von Geräten, um Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Auswirkungen auf das Geschäftsmodell

Bedrohungen:

  • Marktanteilverlust: Neue Technologien können zu neuen Wettbewerbern und komplett neuen Märkten führen.
  • Überalterte Prozesse: Veraltete Technologien können ineffizient und kostspielig sein.

Chancen:

  • Innovationsführerschaft: Frühzeitige Adoption kann Wettbewerbsvorteile schaffen.
  • Kosteneinsparungen: Effizientere Prozesse und Ressourcennutzung.
  • Strategien zur Nutzung der Chancen
  • Pilotprojekte starten: Testen Sie neue Technologien in kleinem Rahmen.
  • Partnerschaften eingehen: Zusammenarbeit mit Start-ups oder Technologieanbietenden.
  • Weiterbildung fördern: Investieren Sie in das Know-how Ihrer Mitarbeitenden.

Ein Praxisbeispiel dazu, wie ein Mittelständischer Familienunternehmer zu einer Bitcoinstrategie kam gibt es in dieser Podcastepisode zu hören: https://utxo.solutions/blog/bitcoin-strategie-im-mittelstand

Kundenbindung und Mitarbeitendenintegration

Der Erfolg der Nachfolge hängt auch von der Zufriedenheit der Kundschaft und der Mitarbeitenden ab.

Kundenbindung stärken

  • Transparente Kommunikation: Informieren Sie Ihre Kundschaft über die Nachfolge und zukünftige Pläne.
  • Angebotserweiterung: Nutzen Sie Technologien wie KI, um personalisierte Dienstleistungen anzubieten.
  • Nachhaltigkeit betonen: Greentech und CO₂-Reduktion können das Image verbessern.

Mitarbeitende einbinden

  • Offener Dialog: Binden Sie Mitarbeitende in Entscheidungen ein.
  • Schulungen anbieten: Bereiten Sie das Team auf neue Technologien und Prozesse vor.
  • Wertschätzung zeigen: Anerkennen Sie die Leistungen und fördern Sie die Motivation.

Ihre Ansprechperson bei uns: Peter Rochel

Für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge mit Fokus auf Innovation und Kundenorientierung steht Ihnen Peter Rochel zur Seite.

  • Geschäftsführender Gesellschafter der UTXO Solutions GmbH: Spezialisiert auf Kundenforschung und die Integration von Disruptiven-Technologien im Mittelstand.
  • Inhaber von Oberwasser Consulting: Experte für Unternehmensentwicklung und Nachfolgeprozesse.
  • Autor des JTBD Innovation Frameworks: Ein wirkmächtiges System für qualitative Marktforschung und kundenorientierte Innovation.
  • Gründungsmitglied des Bitcoin Bundesverbands e.V.: Engagiert sich aktiv für die Förderung und Aufklärung rund um Bitcoin in Deutschland.
  • Mitglied von RheinFolge e.V.: Teil eines starken Netzwerks für Unternehmerinnen, Unternehmer und Nachfolgende.

Unterstützung durch RheinFolge e.V.

Profitieren Sie von individuellen Beratungen, Workshops und einem starken Netzwerk durch RheinFolge e.V., um die Herausforderungen der Nachfolge aktiv anzugehen.

Fazit

Die Unternehmensnachfolge ist mehr als ein Generationswechsel – sie ist eine einzigartige Chance, Tradition zu bewahren und gleichzeitig die Zukunft zu gestalten. Durch eine gründliche Analyse des Geschäftsmodells, effektive Wissenssicherung und die strategische Integration disruptiver Technologien können Sie Ihr Unternehmen nachhaltig stärken.
Handeln Sie jetzt und nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten. Kontaktieren Sie Peter Rochel, um die nächsten Schritte zu planen und Ihr Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.